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Nice to have...
Angesichts der großen Fülle von Panzern, Fahrzeugen und Fluggerät, die im Desert Combat Mod bereits enthalten sind, erscheint es unnötig, eine Nice-to-have Liste zu schreiben. Tatsächlich aber gibt es einige Vehikel, die bei der irakischen Armee und Luftwaffe in großer Zahl im Einsatz waren, im DC-Mod aber nicht vorkommen, wohingegen einiges des im Mod verwendeten Geräts nur in geringen Stückzahlen vorhanden war. Hier soll nun einige der häufigeren irakischen Waffensysteme vorgestellt werden. Vielleicht erfüllt das fleißige DC-Team diese Wünsche ja schon in einem der nächsten Releases.
Kampfpanzer T-54/T-55/T-62

Der T-54 war der erste sowjetische Nachkriegs-Kampfpanzer, der Beginn der 50er Jahre entwickelt und in Produktion genommen wurde. Seine Konstruktion ist trotz einiger Schwächen (westliche Experten bemängeln hauptsächlich die relativ dünne Panzerung, die Enge im Fahrzeug, die ungünstige Anordnung diverser Baugruppen und den eingeschränkten negativen Richtbereich der Hauptwaffe) eines der wichtigsten Panzerdesigns aller Zeiten. Der 40 Tonnen schwere Tank ist mit seinem 690 PS V12 Diesel schnell und agil, verfügt über eine große Reichweite und eine starke Bewaffnung, die bis Mitte der 80er Jahre jeden westlichen Panzer zur Strecke bringen konnte. Vor allem aber erwarb er sich schon bald den Ruf einer unglaublichen Zuverlässigkeit selbst unter extremsten Bedingungen und schlechtester Wartung. Der T-54 und seine verbesserten Nachfolge-Varianten T-55 und T-62 entwickelten sich daraufhin in den 60er und 70er Jahren zum sowjetischen Waffenexportschlager schlechthin. Er wurde nicht nur in 59 (!) Länder rund um den Globus geliefert, sondern auch in einigen Ländern in Lizenz hergestellt und weiter entwickelt, vor allem in der Tschechoslowakei und in China, die den Panzer ihrerseits für den Export bauten. Damit sind die Panzer der T-54 Familie die meistgebauten und am weitesten verbreiteten Kampfpanzer der Welt - und zwar bis heute, denn noch immer befinden sich unzählige von ihnen in zahlreichen Armeen, bei Rebellentruppen und Bürgerkriegsparteien im aktiven Dienst. Es gibt weltweit praktisch keinen bewaffneten Konflikt innerhalb der letzen 40 Jahre, an dem Panzer der T-54 Familie nicht teilgenommen haben. Einige Staaten wie z.B. der Iran haben ihre T-54/T-55 und T-62 Panzer mit reaktiven Zusatzpanzerungen, elektronischen Feuerkontrollsystemen und verbesserten Geschützen ausgestattet, so das sie bis heute ein ernstzunehmender Gegner sind.

Im Irak gehörten Panzer der T-54 Familie zur Standardausrüstung der regulären Truppen, während die moderneren T-72 Panzer den republikanischen Garden vorbehalten blieben. Sie bildeten 1990 mit einer geschätzten Stückzahl von rund 4000 Stück das Rückgrat der irakischen Panzertruppen. Der Bestand setzte sich hauptsächlich zusammen aus ausgemusterten T-55 Modellen, die aus Warschauer Pakt Staaten wie Polen, Ungarn und Rumänien geliefert wurden, einer großen Zahl von T-62 sowjetischer Produktion und Fahrzeugen aus China mit den Bezeichnungen "Type 59" und "Type 69". Der Irak besaß eine eigene Industrie im Lande, die Ersatzteile für die Panzer produzierte und Verbesserungen entwickelte (u.a. Reaktivpanzerungen). Doch schon im ersten Golfkrieg erlitten die irakischen Panzertruppen fürchterliche Verluste, weil sich eine Kombination von Schwächen des T-54 hier fatal auswirkte. So ist der T-54 beispielsweise ungeeignet für die sogenannte "Hull Down Position", bei der der Panzer hinter Erdwällen oder in Gräben Stellung nimmt, denn erstens kann dafür sein Geschütz nicht weit genug abgesenkt werden und zweitens ist die Zieloptik an die Richtung der Kanone gebunden, so das der Panzer zum Zielen immer aus der Deckung muss. Die Iraker sahen dennoch ihre einzige Chance darin, ihre Panzer in eben dieser Art zu positionieren. Die irakischen T-54/T55/T-62 waren darüber hinaus nicht mit moderner Nachtkampfelektronik ausgestattet - sie besaßen allenfalls Infrarotscheinwerfer- und Sichtgeräte. Und drittens erwies sich die Munition der 100mm Kanone trotz einer Durchschlagsleistung von 480mm herkömmlichen Panzerstahls auf 2000 Meter gegen moderne Panzer wie dem amerikanischen M1 Abrams mit ihrer fast undurchdringlichen Mehrschichtpanzerung als nahezu wirkungslos. Mit ein Grund, warum die Alliierten in der Operation Desert Storm nicht einen einzigen Panzer verloren - gegenüber rund 1700 zerstörten irakischen Kampfpanzern - die meisten von ihnen aus der T-54 Familie. Dennoch sind die T-54/T-55/T-62 Panzer ein absolutes Muss für jede Desert Combat Map!

Schützenpanzer BMP-1
Der BMP-1 wurde von westlichen Beobachtern erstmals bei einer Parade in Moskau 1967 gesichtet, sein Ursprung dürfte also in den frühen 60er Jahren zu finden sein. Er war der erste Vertreter einer neuen Generation von Schützenpanzern, des sogenannten "Infantry Fighting Vehicle". Er bot den aufgesessenen Schützen erstmals die Möglichkeit, direkt aus dem Fahrzeug in den Kampf einzugreifen. Außerdem war er voll amphibisch und mit seiner 73mm Kanone für einen Schützenpanzer ungewöhnlich schwer bewaffnet. Diese ist in einem sehr flachen konischen Drehturm montiert und kann raketenunterstützte Hohlladungsgeschosse (HEAT) zur Panzerbekämpfung und Sprenggranaten (HE-Frag) verschiessen. Auf dem Geschützlauf ist zugleich eine Startschiene für AT-4 Sagger Panzerabwehrraketen montiert. Daneben ist der BMP-1 noch mit einem 7,62mm Coaxial-MG im Turm bewaffnet. Mit seinem 290 PS Dieselmotor erreicht der 14 Tonnen schwere Panzer 70 km/h auf der Straße. Er ist allerdings leicht gepanzert und bietet nur Schutz gegen schwere MG und Schrapnel-Geschosse. Der BMP-1 verhalf den sowjetischen motorisierten Infanteriedivisionen schlagartig zu einer überlegenen Feuerkraft. In den Nahostkriegen der 70er Jahre traten jedoch bald auch seine Schwächen offen zutage. Diese lagen vor allem in seiner überraschend großen Beschussempfindlichkeit und in der Anordnung der Hauptwaffe, die nur eine geringe Absenkung des Rohres erlaubte und ein geschütztes Feuern aus "Hull-Down"-Positionen damit unmöglich machte. Das Fehlen einer Waffenstabilisierung bedeutete außerdem, das der BMP-1 zum gezielten Feuern anhalten musste. Dazu gab es noch einen toten Winkel zwischen 10 und 11 Uhr, weil hier ein Sichtgerät für den Kommandanten der Kanone im Weg war, und die Raketenstartschiene war nur mühsam neu zu bestücken. Diese Erkenntnisse sowie die Tatsache, das in modernen Kriegen die Hauptgefahr für ein gepanzertes Fahrzeug von Helikoptern ausgeht, führten zu einer Überarbeitung des BMP-1 und schließlich zu seinem Nachfolger, dem 1980 eingeführten BMP-2, wie wir ihn ja hier für die Oppositionskräfte in DC bereits beschrieben haben. In den späten 70er und frühen 80er Jahren kaufte der Irak geschätzte 1000 BMP-1 von der Tschechoslowakei und der Sowjetunion. Sie bildeten zusammen mit den später beschafften BMP-2 den Großteil der Ausrüstung der irakischen mobilen Infanterie. Sie wurden vor allem im irakisch-iranischen Krieg und im ersten Golfkrieg 1991 eingesetzt, wo viele von ihnen zerstört worden sein dürften. Dennoch hat der BMP-1 einen zentralen Platz im Arsenal der irakischen Truppen und sollte daher in allen DC Maps einen Teil der BMP-2 ersetzen.
Leichter Mehrzweckpanzer MT-LB
Neben den BMP-1 und BMP-2 Schützenpanzern und einigen anderen Modellen wie dem brasilianischen EE-11 Urutu verwendeten die irakischen Infanteriedivisionen auch den sowjetischen MT-LB. Der Irak erwarb zwischen 1983 und 1990 rund 750 dieser leichten amphibischen Panzer aus polnischer Produktion. Sie wurden als Schützen- und Transportpanzer und als Zugfahrzeuge für Geschütze verwendet. Der MT-LB wurde 1970 bei den Truppen des Warschauer Paktes eingeführt und in insgesamt neun Länder exportiert. Zusätzlich zur zweiköpfigen Crew kann er elf Soldaten mit Ausrüstung befördern. Mit dem 290 PS Dieselmotor erreicht das 12 Tonnen schwere Fahrzeug bis zu 70 km/h auf der Straße. Bewaffnet ist er mit einem kleinen Drehturm, in dem ein 7,62mm MG untergebracht ist. Für die Soldaten an Bord stehen außerdem Schießöffnungen an den Fahrzeugseiten und im Heck zur Verfügung. Einige MT-LB wurden auch als Räumpanzer (mit Dozer-Schild), als Mörserträger, als Panzerjäger (Typ 9P149/Shturm-S, mit AT-6 Panzerabwehr-Raketenstarter) und für andere Spezialaufgaben ausgerüstet. Es gibt auch eine zivile, unbewaffnete Variante für Expeditionen in arktische Regionen, die mit breiteren Ketten geliefert wird. Sein Fahrgestell dient in modifizierter Form auch als Basis für die Panzerhaubitze 2S1 (M1974) Gvodsika. Der MT-LB sollte auf allen DC Maps einen Teil der BRDM-2 und BRDM-2 Spandrel Panzerwagen ersetzen.
Jagdbomber Sukhoi SU-20/22 Fitter
Zwischen 1974 und 1987 erwarb der Irak insgesamt 126 Jagdbomber der Typen Sukhoi SU-20 und SU-22 (Nato-Code "Fitter")von der Sowjetunion. Bei diesen Maschinen handelt es sich um mit reduzierter Avionik ausgestattete Exportversionen der Sukhoi SU-17, einem überaus kampfstarken Schwenkflügel-Kampfflugzeug, das bis zum Zusammenbruch der Sowjetunion im Westen kaum wahrgenommen worden war. Die Fitter ist bemerkenswert beschussfest und verfügt über zwei 30mm Kanonen in den Flügelwurzeln, die sie zu einem gefährlichen Erdkampfflugzeug machen. Auch die übrige Bewaffnung kann sich sehen lassen: An den sechs Unterflügelstationen lassen sich Antischiff-Raketen, Luft-Boden-Raketen, Spreng-, Napalm- und Splitterbomben, Kanonenbehälter und andere Waffen befestigen. Die Produktukion der SU-17 und ihrer Varianten lief von 1970 bis 1990, ca. 2000 Stück wurden insgesamt gebaut. Zusammen mit den Maschinen des Typs Mikoyan Gurevich MiG-23 (Nato Code "Flogger") bildeten die markant gestalteten SU-20/22 das Rückgrat der irakischen Luftwaffe. Sie sollten darum in allen DC Maps einen Teil der SU-25 Frogfoot ersetzen.
Abfangjäger Mikoyan Gurevich MiG-23 Flogger
Die Mikoyan Gurevich MiG-23 (Nato Code "Flogger") ging 1971 in die Serienproduktion und erwarb sich schon bald einen hervorragenden Ruf als vielseitiges und kampfstarkes Mehrzweckkampfflugzeug. Obwohl als Abfang- und Luftüberlegenheitsjäger konzipiert, zeigte sie auch bei der Bekämpfung von Boden- und Seezielen ihre Leistungsfähigkeit. Das herausragendste Merkmal dieses großen Schwenkflügel-Jägers ist seine beeindruckende Spitzengeschwindigkeit von Mach 2,35, die ihm blitzartige Angriffe ermöglicht und ihn zu einem gefährlichen Gegner im Luftkampf macht. Seine Bewaffnung besteht im Wesentlichen aus verschiedenen Typen von Luft-Luft-Raketen zur Flugzeugbekämpfung, es können aber auch Antischiff-Raketen, ungelenkte Luft-Boden-Raketen oder Bomben unter den Tragflächen montiert werden. Als Bordwaffe ist eine 23mm Kanone im Rumpf eingebaut. Die MiG-23 war bis zum Ende der 80er Jahre eines der wichtigsten Kampfflugzeuge der Warschauer Pakt Staaten und wurde auch in viele andere Länder exportiert, wo die meisten bis heute im Einsatz stehen. Auch der Irak erhielt von 1976 bis 1985 150 Maschinen dieses Typs in verschiedenen Ausführungen. Sie stellt damit das zahlenmäßig häufigste Kampfflugzeug des Landes dar. Flogger kämpften vor allem im Krieg gegen den Iran, flogen aber auch Einsätze im ersten Golfkrieg gegen die Alliierten. Sie sollten auf allen DC Maps den größten Teil der MiG-29 ersetzen.
Transportflugzeug Ilyushin IL-76 Candid
Dieses große sowjetische Transportflugzeug wurde Mitte der 70er Jahre in die Produktion genommen und sowohl zivil wie auch militärisch genutzt. Bei einem Leergewicht von 75 Tonnen kommt die Ilyushin IL-76 (Nato Code "Candid") auf ein maximales Abfluggewicht von immerhin 170 Tonnen! Als Militärtransporter kann die Maschine immerhin noch vierzig Tonnen Fracht oder 140 vollausgerüstete Infanteristen oder 125 Fallschirmjäger transportieren. Sie ist mit zwei 23mm Kanonen in einem Zwillingstrum am Heck bewaffnet. Außerdem verfügt sie über verschiedene Typen von Täuschkörpern zur Abwehr feindlicher Raketen. Neben der Transportversion gibt es auch Spezialausführungen als fliegender Kommandoposten und zur Gefechtsfeldüberwachung (vergleichbar mit der westlichen AWACS) sowie als Lufttanker. Neben einer Reihe anderer Länder erwarb auch der Irak zwischen 1978 und 1984 insgesamt 33 Ilyuschin IL-76 in der militärischen Ausführung. Sie wären als Gegenstück zur C-130 Hercules der Alliierten eine schöne Ergänzung in DC. Wie die C-130 könnte sie als fliegender Respawnpunkt dienen und mit ihrem Heckturm Boden- und Luftziele angreifen.

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