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Panzerhaubitze Wespe (Sdkfz.124)

Mit fortschreitender Kriegsdauer, genährt durch die Erfahrungen an der Front, maß die deutsche Heeresleitung der mobilen Artillerie eine immer größere Bedeutung zu. Zahlreiche Versuche wurden unternommen, Artilleriegeschütze auf Panzerfahrgestelle zu montieren. Viele dieser Fahrzeuge kamen über das Prototypenstadium kaum hinaus. Andere erwiesen sich als gelungen und gelangten zum Einsatz. Die erste dieser Selbstfahrlafetten, die frontreif in die Serienproduktion ging, war die Panzerhaubitze Sdkfz. 124, genannt „Wespe“. Diese trotz ihrer Kopflastigkeit und hohen Silhouette sehr effektive Waffe war mit 683 produzierten Exemplaren zugleich die meistgebaute deutsche Artillerie-Selbstfahrlafette des 2. Weltkrieges. Für die Wespe wurden die Fahrgestelle des Panzerkampfwagens II verwendet, der 1942 veraltet war und aus der Produktion genommen wurde. MAN in Nürnberg verlängerte die Chassis und verlegte den Motor nach vorn. Die Firma Alkett baute darauf einen oben offenen Kampfraum in dem vier Mann zur Bedienung der Hauptwaffe untergebracht waren. Der Fahrer saß vorn im Bug. Die Panzerung des 11 Tonnen schweren Fahrzeugs betrug 15 bis 18mm und bot ausreichend Schutz vor leichten Infanteriewaffen und Granatsplittern. Bewaffnet war die Wespe mit einer leichten Feldhaubitze des Kalibers 10,5cm, die eine Reichweite von ca. 11000 Metern hatte. Ab Ende 1942 wurde die Wespe an die Panzerartillerie-Battalione des deutschen Heeres ausgeliefert, wo sie stets in fünf Batterien zu sechs Fahrzeugen zusammengefasst wurden. Ihren ersten bedeutenden Einsatz erlebte die Waffe im Spätsommer 1943 in der Panzerschlacht im Kursker Bogen, wo sie ihren außerordentlichen Wert bewies. Die Panzerhaubitze Wespe wurde von deutschen Truppen bis Kriegsende an allen Fronten eingesetzt. Seltsamerweise verbot Hitler im Februar 1944 per Führerbefehl die weitere Verwendung des Namens „Wespe“. Warum, ließ sich den mir zugänglichen Quellen nicht entnehmen.

In BATTLEFIELD 1942 kommen die Qualitäten der Wespe vor allem bei gemeinsamen Aktionen mit Infanterie und Kampfpanzern zum tragen. Durch die überlegene Reichweite – vor allem in Zusammenarbeit mit einem Aufklärer - und die große Sprengkraft der Granaten bereitet die Wespe den Boden für den weiteren Vormarsch vor. Gegnerische Fahrzeuge und Infanterie haben der Wucht dieses Bombardements kaum etwas entgegenzusetzen. Aber die Wespe ist zugleich empfindlich. Die Besatzung ist nur gegen Granatsplitter und Gewehrfeuer geschützt. Feindliche Geschütze und Flugzeuge haben mit einer ungedeckten Wespe leichtes Spiel, darum sollte man sie aus dem direkten Kampfgeschehen heraushalten. Leider fehlt der Wespe ebenso wie ihrem amerikanischen Gegenstück, dem Priest, im Spiel das Flugabwehr-MG des Originals.

Quellen:

WW2 Vehicles

Panzerlexikon

Von Senger und Etterlin - Deutsche Panzer von 1939 bis 1945

 

Besatzung: Fünf (Fahrer und vier Mann Geschützbedienung), im Spiel 2: Fahrer (Pos.1) und Schütze (Pos.2)
Bewaffnung: Eine 10.5 cm Feldhaubitze, ein 7,62mm MG, im Spiel eine Kanone.
Klassifikation: Leichte Artillerie-Selbstfahrlafette
Versionen:
Von der Panzerhaubitze Sdkfz. 124 „Wespe“ wurden keine besonderen Versionen oder Abarten hergestellt, mit zwei Ausnahmen: Zum einen gab es zwei verschiedene Ausführungen des Fahrererkers. Einige Fahrzeuge verfügten hier über einen Aufbau mit senkrechter Front und einem Sehschlitz. Die weitaus meisten „Wespe“ hatten allerdings den Aufbau mit der aufklappbaren, schrägen Front, die dem Fahrer deutlich bessere Sicht bot. Zum anderen gab es noch 158 unbewaffnete „Wespe“-Fahrzeuge, die als Munitionstransporter eingesetzt wurden. Mit 30 Schuss war nämlich der Munitionsvorrat einer Wespe recht begrenzt. Es war daher notwendig, auch im Gelände an der Front die Munitionsversorgung sicherzustellen. Die „Wespe“ Munitionstransporter konnten bei Bedarf in den Feldwerkstätten in richtige Wespe-Panzerhaubitzen nachgerüstet werden.
Versionen im Spiel:
Das Spielmodell der Panzerhaubitze Wespe in BATTLEFIELD 1942 ist abgesehen von dem nicht offen dargestellten Kampfraum und dem fehlenden MG recht gut gelungen und entspricht der weit verbreiteten Version mit dem schrägen Fahrererker. Allerdings muss auch hier wieder angemerkt werden, dass die Wespe erst spät im Jahr 1942 zur Verfügung stand und darum in den Maps, die den frühen Schlachten in Nordafrika nachempfunden sind (z.B. Battleaxe, Tobruk) eigentlich nichts zu suchen hat.
Eine „Wespe“, wie sie auch in BATTLEFIED 1942 zum Einsatz kommt. Dieses Exemplar befindet sich auf Marschfahrt irgendwo an der Ostfront , der Fahrer hat seine Luke zur besseren Übersicht weit geöffnet.

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