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Panzerhaubitze M7 HMC "Priest"

Der M7 "Priest" HMC (Howitzer Motor Carriage = Panzerhaubitze) erhielt seinen Namen ebenfalls von den Soldaten: Das Flugabwehr-MG war auf einer erhöhten Ringlafette angebracht, die vorne rechts über den Aufbau hinausragte. Die Konstruktion sah tatsächlich ein bisschen wie die Kanzel eines Priesters aus, und schon hatte der M7 seinen Namen weg. Entwickelt wurde die M7 ab 1941 auf dem Fahrgestell des US-Kampfpanzers M3 Lee. Der „Priest“ entstand aufgrund der Forderung, die Panzerdivisionen mit schnell beweglicher Artillerie auszustatten, die den Panzern überall hin folgen konnte. Die Konstruktion mit dem oben offenen Kampfraum und der etwas unterdimensionierten 105mm Haubitze erwies sich schon bald als äußerst gelungen und ging ab Juni 1942 in Serie. Bis zum Kriegsende wurde ca. 3000 Stück gebaut. Der M7 gehörte zur Standardausrüstung der amerikanischen Panzertruppen und wurde von diesen auf jedem Kriegsschauplatz eingesetzt. Und überall bewies der M7 seine überragenden Qualitäten: Durch die gute Motorisierung war das Fahrzeug beweglich und effizient. Trotz des nur begrenzten Schutzes für die siebenköpfige Besatzung und des eingeschränkten Schwenkbereiches der Hauptwaffe war der Priest überaus wirkungsvoll und bei den Soldaten beliebt. Seine Feuertaufe erhielt der M7 in britischen Diensten. Wegen der ernsten Lage 1942 in Nordafrika lieferten die USA 90 Stück an die britische 8. Armee, die dann eine wichtige Rolle in der entscheidenden Schlacht von El Alamein spielten. Später kamen noch einige hundert weitere M7 hinzu, die von den Briten vor allem während des Italienfeldzuges eingesetzt wurden. Bei einigen Fahrzeugen entfernten die Briten die Hauptwaffe und setzen sie nach kleineren Umbauten unter dem Namen „Kangaroo“ als Mannschaftstransporter ein.

In BATTLEFIELD 1942 kommen die Qualitäten des Priest vor allem bei gemeinsamen Aktionen mit Kampfpanzern zum tragen. Durch die überlegene Reichweite – vor allem wenn der M7 mit einem Aufklärer zusammenarbeitet - und große Sprengkraft der Granaten bereitet der M7 den Boden für den weiteren Vormarsch vor. Gegnerische Fahrzeuge und Infanterie haben der Wucht dieses Bombardements kaum etwas entgegenzusetzen. Aber der Priest ist auch empfindlich. Seine Besatzung ist nur gegen Granatsplitter und Gewehrfeuer geschützt. Feindliche Geschütze und Flugzeuge haben mit einem ungedeckten Priest leichtes Spiel, darum sollte man ihn nicht an vorderster Front und möglichst in Begleitung von Flugabwehr-Waffen einsetzen.

Quellen:

Peter Chamberlain / Chris Ellis: Britische und amerikanische Panzerdes zweiten Weltkrieges

Panzerlexikon

Armoured Fighting Vehicles

Besatzung: Sieben, im Spiel zwei: Fahrer (Position 1) und Schütze (Position 2)
Bewaffnung: Eine 10,5cm Haubitze (gesteuert von Position 2), 12,7 mm Flugabwehr-MG (fehlt im Spiel)
Klassifikation: Leichte Panzerhaubitze
Versionen:

Die Liste der verschiedenen Ausführungen des M7 Priest ist kurz, denn es gab von einigen unwesentlichen Detailänderungen abgesehen nur drei Hauptbaureihen. Wie schon weiter oben berichtet, hatte der M7 das Fahrgestell des Kampfpanzers M3 Lee. Dieses Fahrgestell besaß ebenso wie das der frühen Sherman einen dreiteiligen geschraubten Bug und auf jeder Seite drei Rollenwägen mit je zwei Laufrollen und einer Stützrolle. Der wesentliche Unterschied zwischen beiden ist nun, dass beim Grant die Stützrolle mittig über dem Rollenwagen saß und beim Sherman nach hinten versetzt. Frühe M7 Priest sind demnach leicht an den Rollenwägen vom „Grant“-Typ erkennbar. Bei den M7 der späteren Produktion wurde dann zwar das Fahrgestell des M3 Grant mit dem Sternmotor beibehalten, aber bereits Rollenwägen aus der Produktion für den M4 Sherman verwendet. Die dritte Hauptbaureihe schließlich erhielt die Bezeichnung M7 B1. Diese Fahrzeuge basierten auf dem Fahrgestell des M4 A3 Sherman und hatten auch dessen Ford GAA Panzermotor. Für den Laien sind sie von den auf dem Grant basierenden M7 nur durch den einteiligen Bug unterscheidbar, der Aufbau blieb ansonsten unverändert.

Versionen im Spiel:
Die im Spiel verwendete Version des M7 entspricht dem späten Produktionsmodell M7 B1, also dem Priest auf Basis des M4 A3 Sherman. Leider gab es dieses Modell auf einigen der Kriegsschauplätze, in denen der M7 in BATTLEFIELD 1942 zu finden ist, noch nicht, denn sie wurden zwischen März 1944 und Februar 1945 gebaut, und da war der Krieg in Nordafrika beispielsweise schon zuende. Ansonsten ist das Modell äußerlich nicht schlecht gelungen. Leider ist der Kampfraum nicht wie im Original offen, und das Geschütz sitzt zu hoch. Schade auch, dass die Spieleentwickler hier von der bei den Kampfpanzern üblichen Steuerung abgewichen sind. Man hätte auch eine dritte Position für den MG-Schützen einfügen können, was bei sieben Mann Besatzung im Original sicher zu rechtfertigen wäre. Das Fehlen des Flugabwehr-MG schließlich ist einer der ärgerlichsten Mängel am Spiel-Modell, denn schließlich verdankt der Priest dieser Einrichtung seinen Namen.
Schöne Frontalansicht einer M7 „Priest“ Panzerhaubitze. Gut zu sehen ist die Position der Haubitze und die namensgebende MG-Kanzel.

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