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Panzerhaubitze M7 HMC "Priest"

Entwickelt wurde die M7 Priest ab 1941 auf dem Fahrgestell des US-Kampfpanzers M3 Lee. Das Fahrzeug entstand aufgrund der Forderung, die Panzerdivisionen mit schnell beweglicher Artillerie auszustatten, die den Panzern überall hin folgen konnte. Die Konstruktion mit dem oben offenen Kampfraum und der etwas unterdimensionierten 105mm Haubitze erfüllte alle Anforderungen und ging ab Juni 1942 in die Serienproduktion. Im September 1942 zweigten die USA für ihren in Nordafrika in Bedrängnis geratenen Verbündeten 90 Panzerhaubitzen M7 HMC (=Howitzer Motor Carriage) aus der für die eigenen Truppen vorgesehenen Produktion ab. Diese Fahrezeuge bewiesen ihren Wert bei der Schlacht von El Alamein, wo sie eine wichtige Rolle für den Erfolg der britischen 8. Armee spielten. Ab Oktober 1942 wurde die M7 HMC dann in mehreren hundert Exemplaren bei der britischen Panzerartillerie eingeführt. Die Briten bezeichneten das Fahrzeug als M7 „Priest“, denn die rechts neben dem Geschütz angebrachte Ringlafette für das Flugabwehr-MG sah tatsächlich ein bisschen aus wie die Kanzel eines Priesters. Der Name setzte sich schnell auch bei den amerikanischen Truppen durch. Der M7 Priest blieb während des ganzen Italienfeldzuges bei der britischen 8. Armee. Auch bei der Landung in der Normandie waren einige Artilleriebatallione der britischen Panzerdivisionen noch mit M7 Priest ausgerüstet. Aber es sie wurden bald durch „Sexton“-Panzerhaubitzen ersetzt, eine anglisierte Abart des M7 Priest. Die Sextons verwendeten eine kanadische Variante des M3-Fahrgestells und hatten abgesehen von der fehlenden MG-Lafette auch einen sehr ähnlichen Aufbau. Hauptunterschied war, das die Briten zur Vereinheitlichung der Munitionsversorgung hier ihre 25-Pfünder Haubitze einbauten. Auch wanderte der Fahrersitz von der linken auf die rechte Seite – wie man es in Großbritannien und den Commonwealth-Ländern eben gewohnt ist. Die Fertigung des Sexton begann in Kanada im Frühjahr 1943. In dem Maße wie der Sexton verfügbar wurde, ersetzte er allmählich die M7 Priest bei den im Felde stehenden Regimentern der Panzerdivisionen. Bis Mitte 1944 war der M7 Priest an den britischen Frontabschnitten völlig verschwunden. Der Sexton blieb allerdings noch viele Jahre nach dem Krieg im Gebrauch der britischen Truppe.

In BATTLEFIELD 1942 kommen die Qualitäten des Priest vor allem bei gemeinsamen Aktionen mit Kampfpanzern zum tragen. Durch die überlegene Reichweite – vor allem wenn der M7 mit einem Aufklärer zusammenarbeitet - und große Sprengkraft der Granaten bereitet der M7 den Boden für den weiteren Vormarsch vor. Gegnerische Fahrzeuge und Infanterie haben der Wucht dieses Bombardements kaum etwas entgegenzusetzen. Aber der Priest ist auch empfindlich. Seine Besatzung ist nur gegen Granatsplitter und Gewehrfeuer geschützt. Feindliche Geschütze und Flugzeuge haben mit einem ungedeckten Priest leichtes Spiel, darum sollte man ihn nicht an vorderster Front und möglichst in Begleitung von Flugabwehr-Waffen einsetzen. Leider fehlt dem Priest im Spiel das Flugabwehr-MG des Originals.

Quellen:

Peter Chamberlain / Chris Ellis: Britische und amerikanische Panzerdes zweiten Weltkrieges

www.panzerlexikon.de

Besatzung: Sieben, im Spiel 2: Fahrer (Position 1) und Schütze (Position 2)
Waffen (Standard Jeep): 10,5cm Haubitze (gesteuert von Position 2), 12,7mm Flugabwehr-MG (fehlt im Spiel)
Klassifikation: Leichte Panzerhaubitze
Versionen:

Von einigen unwesentlichen Detailänderungen abgesehen gab es drei Hauptbaureihen des M7 Priest. Der ursprüngliche Entwurf basierte auf dem Fahrgestell des Kampfpanzers M3 Lee. Dieses Fahrgestell besaß einen dreiteiligen geschraubten Bug und auf jeder Seite drei Rollenwägen mit je zwei Laufrollen und einer mittig angebrachten Stützrolle. Bei den M7 der späteren Produktion wurde dann zwar das Fahrgestell des M3 Grant mit dem Sternmotor beibehalten, aber bereits Rollenwägen aus der Produktion für den M4 Sherman mit nach hinten versetzten Stützrollen verwendet. Die dritte Hauptbaureihe schließlich erhielt die Bezeichnung M7 B1. Diese Fahrzeuge basierten auf dem Fahrgestell des M4 A3 Sherman und hatten auch dessen Ford GAA Panzermotor. Für den Laien sind sie von den auf dem Grant basierenden M7 nur durch den einteiligen Bug unterscheidbar, der Aufbau blieb ansonsten weitgehend unverändert. Die britische Abart des M7 Priest, der Sexton, basierte auf dem Fahrgestell des kanadischen Kampfpanzers RAM. Dabei handelte es sich aber lediglich um ein leicht modifiziertes Fahrgestell (Rechtslenker!) des M3 Grant. Auch bei der Produktion des Sexton wurden nach und nach der einteilig gegossene Bug und die Rollenwägen von Sherman-Typ verwendet.

Versionen im Spiel:
Die im Spiel verwendete Version des M7 entspricht dem späten Produktionsmodell M7 B1, also dem Priest auf Basis des M4 A3 Sherman. Leider gab es dieses Modell auf einigen der Kriegsschauplätze, in denen der M7 in BATTLEFIELD 1942 zu finden ist, noch nicht, denn sie wurden zwischen März 1944 und Februar 1945 gebaut. Für den Einsatz auf Seiten der Briten ist sie sogar völlig ungeeignet. Wenn überhaupt, so erhielten die Briten nur sehr wenige M7 B1, denn zum Produktionsstart der M7 B1 war die Umstellung der britischen Regimenter auf den Sexton schon voll im Gange und der Krieg in Nordafrika beispielsweise schon zuende. Ansonsten ist das Modell äußerlich nicht schlecht gelungen. Leider ist der Kampfraum nicht wie im Original offen, und das Geschütz sitzt zu hoch. Man hätte auch eine dritte Position für den MG-Schützen einfügen können, was bei sieben Mann Besatzung im Original sicher zu rechtfertigen wäre. Das Fehlen des Flugabwehr-MG schließlich ist einer der ärgerlichsten Mängel am Spiel-Modell, denn schließlich verdankt der Priest dieser Einrichtung seinen Namen

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