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Schützenpanzer White/Diamond M3A1 APC

Das amerikanische Halbkettenfahrzeug M3 APC wurde ab 1942 von den US-Firmen White, Autocar, Diamond T und später auch International gebaut und ist eigentlich ein gepanzerter LKW, bei dem man die hintere Achse durch ein Kettenfahrwerk ersetzt hat. Der M3 war als Truppentransporter (APC = Armored Personnel Carrier) konzipiert, fand jedoch auch als Waffenträger zum Beispiel für Mörser, Raketen oder Flugabwehrgeschütze Verwendung. Er wurde an alle alliierten Truppen geliefert und an allen Fronten eingesetzt. Insgesamt wurden rund 45000 Stück gebaut, die sich bis in die 90er Jahre noch bei manchen Armeen fanden. Viele fahrbereite Exemplare befinden sich auch in Privatbesitz. Der M3 APC war mit einer Höchstgeschwindigkeit von immerhin 72 km/h eines der schnellsten Kettenfahrzeuge seiner Zeit. Das lag unter anderem an den Ketten, die eine Art dicker stahlverstärkter Gummiriemen waren, wie man ihn heute oft bei Kleinbaggern findet. Dadurch war der M3 APC für ein Kettenfahrzeug auch sehr leise. Angetrieben wurde der M3 APC durch einen 143 PS Sechszylinder-Motor von White. Durch den zuschaltbaren Vorderradantrieb und die Kletterrolle am vorderen Rahmen wurde er mit jedem Gelände fertig. Seine Zuverlässigkeit und Geländegängigkeit machten den M3 APC ideal geeignet für seine Aufgabe. Denn die Amerikaner hatten von den Deutschen gelernt: Sehr genau hatte man die deutsche Blitzkriegtaktik studiert, die auf den Panzergeneral Heinz Guderian zurückging. Demnach sollten die Panzerverbände als Speerspitze tief in das gegnerische Gebiet eindringen. Damit die Infanterie den Panzern folgen konnte, musste ein Transportmittel für sie gefunden werden, das den Soldaten gleichzeitig Schutz vor Granatsplittern, MG-Salven und Gewehrfeuer bot. Die Deutschen entwickelten daraufhin den „Schützenpanzer“ und eine neue Truppengattung, die Panzergrenadiere. Auch die Amerikaner stellten „Armoured Divisions“ auf. Als gepanzerte Truppentransporter und Zugfahrzeug für Panzerabwehrkanonen bildeten die M3 APC das Rückgrat dieser schnellen Infanterie- und Kavallerie-Divisionen. Zwölf Soldaten fanden im M3 APC mitsamt Waffen und Munition Platz.

In BATTLEFIELD 1942 bildet der M3 APC den Mittelpunkt eines erfolgreichen Infanterieangriffs. Er bietet die Möglichkeit, viele Soldaten gleichzeitig und schnell zum Einsatzort zu bringen und versorgt sie mit allem Nötigen. Mit seinem MG zwingt er die feindlichen Truppen in Deckung und bietet einen gewissen Schutz vor Luftangriffen. Darum sollte man den M3 APC trotz seiner leichten Bewaffnung nicht leichtfertig aufs Spiel setzen.

Quellen:

Peter Chamberlain / Chris Ellis: Britische und amerikanische Panzerdes zweiten Weltkrieges

Besatzung: 5 bis 12 Mann, je nach Verwendungim Spiel 6: Fahrer (Position 1) MG-Schütze (Position 2) und 4 Passagiere
Waffen (Standard M10): Ein 12,7mm Flugabwehr MG, zwei 7,62mm MG zur Nahverteidigung, eine Bazooka, eine Maschinenpistole und 24 Gewehre, im Spiel ein MG, im Passagierabteil (Position 3) befinden sich zudem Munition und Verbandszeug
Klassifikation: Gepanzerter Truppentransporter
Versionen:

Die Entwicklung des Halbkettenfahrzeuges M3 begann 1939. Halbketten galten zu jener Zeit als optimales Design für geländegängige Transportfahrzeuge. Erst in den 50er Jahren ging man beim Militär allmählich zu Vollkettenfahrzeugen über. Schon im ersten Weltkrieg aber hatte man herausgefunden, das sich die Geländegängigkeit eines LKW mit zwei Hinterachsen enorm steigern ließ, wenn man eine Art Band um die Hinterräder legte. Als die US-Armee in den 30er Jahren nach einem gepanzerten Truppentransporter suchte, lag daher der Gedanke nahe, es mit einem Halbkettenfahrzeug zu versuchen. So entstand 1939 ein Experimentalfahrzeug auf der Basis des gepanzerten vierrädrigen Kommandowagens White M3A1, der verlängert wurde und statt einer Hinterachse ein Kettenlaufwerk bekam. Dieser Typ war als Zugmaschine und Transportfahrzeug konzipiert und wurde ab 1940 als „M2 Half Track“ in die Produktion genommen. Schon bald folgte die Version M2A1 mit Maschinengewehr-Ringlafette über dem Beifahrersitz. 1942 begann dann parallel die Produktion des verbesserten M3 APC, der dann ab 1943 ausschließlich gebaut wurde. Auch den M3 APC gab es bald darauf mit MG-Ringlafette als M3A1 und schließlich als M3A2, bei dem weitere Verbesserungen vorgenommen wurden. Er erhielt unter anderem zusätzliche MG, die von den aufgesessenen Soldaten bedient werden konnten. Der M3A2 war des Endmodell der Baureihe und ersetzte als Allzweckfahrzeug nach und nach alle seine Vorgänger bei der Truppe. Weitere Varianten dieses universellen Fahrzeuges (nur standardisierte oder eingesetzte Typen) waren:

  • M4 und M4A1 Panzermörser: auf Basis M2, aber mit starr nach hinten feuerndem 81mm Granatwerfer
  • M5, M5A1 und M5A2: auf Basis M3, aber von International Harvester hergestellt, mit homogener Panzerwanne, abgerundete Ecken am Heck, flache statt gerundete Kotflügel
  • M9A1: wie M2A1, aber auf Basis des M5 und mit Türen im Heck
  • M21 Panzermörser: auf Basis M3, mit nach vorne feuerndem und zur Seite schwenkbaren 81mm Granatwerfer
  • M3 GMC 75mm Selbstfahrlafette: auf Basis M3, mit 7,5cm Panzerabwehrkanone
  • T30 HMC 75mm Selbstfahrlafette: auf Basis M3, mit 7,5cm Haubitze
  • T19 HMC 105mm Selbstfahrlafette: auf Basis M3, mit 10,5cm Haubitze
  • T48 GMC 57mm Selbstfahrlafette: auf Basis M3, mit 5,7cm Panzerabwehrkanone
  • M13 Flak-Selbstfahrlafette: auf Basis M3, mit zwei 12,7mm MG im Drehturm
  • M14 Flak-Selbstfahrlafette: wie M13, aber auf Basis des M5
  • M15 und M15A1 Flak-Selbstfahrlafette: auf Basis M2, mit einer 37mm Kanone und zwei 12,7mm MG auf kombinierter Schwenklafette
  • M16 Flak-Selbstfahrlafette: auf Basis M3, mit 12,7mm Vierlings-Drehturm
  • M17 Flak-Selbstfahrlafette: wie M16, aber auf Basis des M5

Man sollte an dieser Stelle vielleicht ein paar Worte zur etwas verwirrenden Bezeichnung der amerikanischen Fahrzeuge verlieren. „M3“ steht hier zum Beispiel als Bezeichnung für eine Baureihe eines bestimmten Typs, nicht für den Typ selbst. M bedeuted, das die Baureihe innerhalb der US-Armee als Standard eingeführt wurde. Bezeichnungen wie z.B. T19 wurden für nicht standardisierte Baureihen, Prototypen und Testfahrzeuge verwendet. Aus diesem Grund war es möglich, dass es es neben dem Halbkettenfahrzeug M3 auch einen Spähwagen M3 und einen Kampfpanzer M3 gab, die kaum etwas miteinander zu tun hatten. Variationen innerhalb einer Baureihe wurden mit Ergänzungskürzeln wie A1, A2 etc. bezeichnet.

Versionen im Spiel:
Der M3 kommt in BATTLEFIELD 1942 nur in einer vereinheitlichten Version vor, die einem M3A1 entspricht. Das Modell wurde von den Spieleentwicklern gut nachempfunden. Einziger Wermutstropfen ist die Tatsache, dass diese Version erst ab 1943 produziert wurde und demnach auf den Schlachtfeldern des Jahres 1942 noch nicht zu sehen war. Dies gilt zum Beispiel für die Operation Battleaxe und die Schlacht an der Gazala-Linie, die beide schon 1941 stattfanden. Die Briten erhielten unter anderem die etwas von den übrigen Baureihen abweichenden M5 Halbketten aus der Produktion von International Harvester, die allerdings erst ab 1943 zur Verfügung standen und vom US-Heer aus Standardisierungsgründen nicht verwendet wurden.
Ein gefechtsmäßig ausgerüsteter M3A2. Im Unterschied zu dem in BATTLEFIELD 1942 verwendeten M3A1 hat diese Version vom hinteren Kampfraum aus bedienbare MG.

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