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Zugmaschine NSU HK 101 "Kettenkrad" (Sdkfz.2)

1939 forderte das Waffenamt der Wehrmacht die Entwicklung eines Zug- und Transportfahrzeuges für besondere kleinere Lasten wie Granatwerfer, leichte Panzerabwehrwaffen oder Feldkabel. Daraufhin entwickelte der Diplomingenieur Heinrich Ernst Kniepkamp ein Fahrzeug mit einer motorradähnlich angeordneten Steuerung, dass als Typ HK101 im Jahre 1940 bei NSU in Neckarsulm in Produktion ging und unter der Bezeichnung "Kettenkrad" bekannt und berühmt wurde. Mit einem Motorrad hat das Kettenkrad allerdings nur das Vorderrad gemeinsam. Genau genommen handelt es sich um ein kleines Halbkettenfahrzeug. Bei normaler Straßenfahrt wird es mit dem Vorderrad gelenkt, erst bei engen Kurvenradien und im Gelände werden die Kettenbremsen zur Lenkung mitverwendet. Das Kettenkrad lässt sich zur Not sogar ganz ohne Vorderrad fahren. Für den Antrieb sorgt ein 36 PS starker 1,5 Liter Vierzylinder-Motor von Opel, der baugleich mit dem Aggregat im Opel Olympia ist. Damit erreichte das leer knapp 1,2 Tonnen schwere Kettenkrad immerhin rund 70 km/h bei einer Zugleistung von 450 Kilo und einer Nutzlast von rund 350 Kilo.

Das Kettenkrad wurde zunächst an spezialisierte Verbände wie Fallschirm- und Gebirgsjäger geliefert, die besonderen Bedarf an einer leichten und zugleich sehr geländegängigen Zugmaschine hatten. Gerade diese Geländegängigkeit war es jedoch, die rasch für großes Interesse auch anderer Truppenteile sorgte. Auf den für Radfahrzeuge oft unpassierbaren Pisten an der Ostfront war das Kettenkrad vielfach unentbehrlich, so dass diese Region schließlich das Haupteinsatzgebiet des Kettenkrades wurde. Aber auch an allen anderen europäischen Fronten und in Nordafrika wurde es auf deutscher Seite häufig eingesetzt. Bis Kriegsende wurden immerhin 8345 Exemplare hergestellt, und selbst nach Kriegsende wurden weitere 550 Stück aus dem vorhandenen Teilebestand montiert, bis die Produktion 1948 endgültig auslief. Einige hundert Kettenkräder überlebten den Krieg und wurden später in der Landwirtschaft eingesetzt. Bis heute befindet sich eine größere Zahl von betriebsfähigen Exemplaren in Sammlerbesitz.

In BATTLEFIELD 1942 ersetzt das Kettenkrad auf im Patch 1.6 enthaltenen Map "Liberation of Caen" und in der ebenfalls im Patch enthaltenen xPack2-Map "Raid on Agheila" den Kübelwagen. Mit ihm können zwei Soldaten gleichzeitig und schnell an ihren Einsatzort gelangen. Da das Kettenkrad ungepanzert ist, bietet es seinen Insassen allerdings keinerlei Schutz.

Quellen:

The Kettenkrad Page

Lexikon der Wehrmacht

Kettenkrad Homepage

 

Sitze: Drei, im Spiel zwei: Fahrer und MG-Schütze
Bewaffnung: keine, im Spiel ein nach hinten feuerndes MG42, kontrolliert von Position 2.
Klassifikation: Leichte Universal-Zugmaschine
Versionen:
Das Kettenkrad wurde während des gesamten Krieges beinahe unverändert gebaut. Es gab allerdings zwei Spzialversionen zur feldmäßigen Verlegung von Kommunikationskabeln; das Sdkfz.2/1 und das Sdkfz.2/2. Beide unterschieden sich hauptsächlich darin, welche Art von Kabeln mit ihnen verlegt wurden (leichte und schwere Feldfernkabel). Bei beiden Versionen waren die Kabelrollen auf einem besonderen Gestell hinter dem Fahrer angebracht, von dem aus sie abgerollt und verlegt werden konnten. Ersatzrollen wurden auf speziellen Anhängern mitgeführt. Gegen Kriegsende wurde eine kleinere Stückzahl von Kettenkrädern mit verlängertem Fahrgestell (Typ HK102) gebaut, die zusätzlich zum Fahrer vier Personen befördern konnten. Sie kamen jedoch abgesehen von 50 Stück, die zu unbemannten Ladungsträgern umgebaut wurden, nicht mehr zum Einsatz.
Versionen im Spiel:
Das in BATTLEFIELD 1942 verwendete Modell des Kettenkrades ist gut gelungen und eine echte Bereicherung für das Spiel. Es würde sich auf allen Maps mit deutschen Truppen gut machen, ist aber wie schon erwähnt derzeit nur auf zwei Maps zu finden. Das nach hinten feuernde MG war im Original allerdings serienmäßig nicht vorhanden.
Das Kettenkrad ist einzigartig und eines der skurrilsten Vehikel des Zweiten Weltkrieges. Im leeren Zustand lastet auf dem Vorderrad ein Gewicht von 95 Kilogramm. Das reicht zur Lenkung auf der Straße oder befestigten wegen aus. Im Gelände wird das Kettenkrad wie ein Panzer mit Kettenbremsen gesteuert.

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