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Sturzkampfbomber Junkers Ju 87 "Stuka"

Die Junkers Ju 87 „Stuka“ ist eines der bemerkenswertesten Kampfflugzeuge ihrer Zeit. „Stuka“ ist nichts weiter als die Abkürzung für Sturzkampfbomber und bezeichnet die wichtigste Kampfmethode der Ju 87: dem genauen Absetzen schwerer Bombenlasten auf Punktziele. Die Ju 87 ging 1937 mit der A-Version in Serie und wurde erstmals von der Legion Condor auf Seiten der Faschisten im spanischen Bürgerkrieg eingesetzt. Obwohl sie hier schon ihre exzellente Treffsicherheit bewies, offenbarten diese Einsätze auch die Schwächen des Sturzbomber-Konzeptes. Mehrere Maschinen zerschellten am Boden, weil die Piloten den richtigen Moment zum Hochziehen verpasst hatten. Darum wurden die folgenden Versionen mit einer Automatik ausgerüstet, die den Austritt aus dem Sturzflug in einer Höhe von ca. 450 Metern automatisch einleitete – selbst wenn der Pilot aufgrund der extremen Beschleunigungskräfte die Besinnung verlor. Zu Beginn des 2. Weltkrieges erzielten die Ju 87 Staffeln während der Feldzüge in Polen, Holland, Frankreich und Norwegen so großartige Erfolge, dass der deutschen Luftwaffenführung der Blick für die Schwächen der „Stuka“ vollständig vernebelt wurde – was zahlreiche Stuka-Besatzungen während der Luftschlacht um England mit dem Leben bezahlten. Der „Schrecken der Bodentruppen“ wurde dort zur lahmen Ente, einer leichten Beute der Hurricanes und Spitfires, die auf dem Höhepunkt der Schlacht, zwischen dem 13. und 18. August des Jahres 1940, allein 41 Ju 87 herunterholten. Für einen Luftkampf war die Ju 87 nicht wendig genug, viel zu langsam und ungenügend bewaffnet. Die weit herunter gezogene Kanzel bot der Besatzung zwar gute Sicht, aber wenig Schutz vor gegnerischen Geschossen. Die Verluste waren so gravierend, dass die „Stuka“ fortan nur noch nachts oder bei eigener Luftüberlegenheit eingesetzt wurde – vor allem an der Ostfront, über dem Nordatlantik, in Nordafrika und im Mittelmeerraum. Sie wurden als Erdkampfflugzeuge, zur Panzer- und Schiffsbekämpfung verwendet, andere dienten als Transporter und Schleppflugzeuge für Lastensegler. Insgesamt kommt die Ju 87 auf eine beeindruckende Erfolgsbilanz: Kein anderes Kampfflugzeug versenkte so viele Schiffe während des 2. Weltkrieges, und nur die sowjetische Ilyushin Sturmovik vernichtete mehr feindliche Panzer als die Stuka. Ihren legendären Ruf hat sie auch den Sirenen zu verdanken, die an den Streben ihres starren, nicht einziehbaren Fahrwerks montiert waren. Diese von den Besatzungen scherzhaft „Posaunen von Jericho“ genannte Einrichtung sollte durch infernalisches Geheul während des Sturzfluges die Bodentruppen demoralisieren und traumatisieren. Die Produktion der Junkers Ju 87 lief 1944 aus.

In BATTLEFIELD 1942 ist die Junkers Ju 87 Stuka der Hand eines geübten Piloten eine gefährliche Waffe im Kampf gegen Bodenziele. Mit Bomben erreicht sie eine verheerende Wirkung gegen Panzer, Fahrzeuge und Truppen. Ihre Bordkanonen können im Tiefflug Soldaten, Geschütze und Fahrzeuge zerstören. Aufgrund ihrer niedrigen Geschwindigkeit sollte sie sich aber vor den wendigeren gegnerischen Jagdflugzeugen hüten. Das Abwehr-MG in der hinteren Kanzel ist im Luftkampf nur von begrenztem Wert.

Quellen:

Bill Gunston – Technik und Einsatz der Kampfflugzeuge vom 1. Weltkrieg bis heute

Die Stuka-Page

Fighter-Planes

 

Besatzung: Zwei Mann, Pilot (Pos.1) und Bordschütze (Pos.2)
Bewaffnung (Ju 87B): Zwei 7,62mm MG in den Flügeln, ein 7,62mm MG im hinteren Cockpit, eine 500 Kg Bombe unter dem Rumpf und vier 50 Kg Bomben an Unterflügelstationen. Im Spiel Flügel-MG und Bomben (bedient von Pos. 1), Abwehr-MG im Cockpit (Pos.2)
Klassifikation: Erdkampfflugzeug und Sturzkampfbomber
Versionen:
Die Geschichte der Junkers Ju 87 beginnt mit dem Erstflug des Prototypen V-1 Ende des Jahres 1935. In den Jahren 1936 uns 1937 wurden ca. 200 Vorserien-Maschinen der Baureihe A hergestellt, von denen drei Staffeln am spanischen Bürgerkrieg teilnahmen. Sie verwendeten wie der Prototyp den Rolls-Royce Kestrel Motor. Alle A-Modelle wurden noch vor dem 2. Weltkrieg von den Kampfstaffeln zu den Ausbildungseinheiten verlegt. Im August 1938 begann die Produktion der B-Version, die den mit 1200 PS wesentlich stärkeren Jumo211 Motor erhielt. Zudem wurden die Fahrwerksverkleidung aerodynamisch überarbeitet. Der Untertyp B-1 wurde mit einer Kraftstoffeinspritzung ausgerüstet, um Vergaservereisungen und Triebwerksstottern bei Rollmanövern zu verhindern. Der Untertyp B-2 war ein Einsitzer, der eine 1000 Kg schwere Bombe unter dem Rumpf trug. Die C-Version war ursprünglich für den nie fertig gestellten deutschen Flugzeugträger „Graf Zeppelin“ vorgesehen und besaß klappbare Tragflächen. Die Flugzeuge wurden während des Norwegen-Feldzuges eingesetzt, später vor allem auf dem Balkan und in Griechenland. 1941 löste die D-Version die bisherigen Baureihen in der Produktion ab. Sie unter schied sich von der B-Version vor allem durch den auf 1400 PS verstärkten Jumo211 Motor, den neuen Propeller mit sehr breiten, verstellbaren Blättern und der stromlinienförmigen Kanzel, die nun ein Zwillings-MG mit Gurtzuführung für den Bordschützen enthielt. Die Ju 87 D konnte eine 1800 Kg Bombe unter dem Rumpf mitführen. Auch von der D-Version gab es eine Reihe von Untertypen, von denen hier nur die wichtigsten genannt sein sollen. Die D-3 erhielt eine verbesserte Panzerung des Cockpits und wichtiger Teile des Antriebs. Sie war die meistgebaute Variante. Von der D-4 wurden einige zu Torpedobombern umgerüstet, andere erhielten Unterflügelbehälter mit je sechs MG für den Erdkampf. Die D-5 erhielt längere Tragflächen, um die höhere Zuladung besser zu kompensieren. Besonders für den Nachtflug war die D-7 ausgestattet – die Auspuffrohre waren bis über die Tragflächen verlängert, damit die Auspuff-Flammen im Dunkeln nicht sichtbar waren. Außerdem erhielt diese Version zwei 20mm Maschinenkanonen statt der MG in den Flügeln. Die D-8 schließlich war die Tagversion der D-7 und das letzte Serienmodell der Ju 87. Eine Reihe umgebauter D-Modelle flogen als Ju 87 G-1 zur Panzerbekämpfung. Sie waren mit zwei 37mm Kanonen in Unterflügelbehältern bewaffnet und erwiesen sich als tödlich effiziente Panzerkiller: Der erfolgreichste G-1 Pilot, Hans Ulrich Rudel, kann auf eine Abschussliste von 519 feindlichen Panzern verweisen. Die Ju 87 H schließlich war ein Trainingsflugzeug. Die Produktion der Junkers Ju 87 wurde im September 1944 nach 5709 gebauten Maschinen eingestellt.
Versionen im Spiel:
Das in BATTLEFIELD 1942 dargestellte Modell der Junkers Ju 87 „Stuka“ entspricht einer B-Version, wie sie vor allem in der frühen Phase des Krieges weithin im Einsatz war. Typische Erkennungsmerkmale sind das kantige Cockpit, der große Kühler unter der Rumpfnase und das einzelne MG im hinteren Cockpit. Das Modell ist – abgesehen von der Bombenlast - recht gut umgesetzt. Leider gibt es auch hier wieder einen Anachronismus festzustellen, denn für die meisten im Spiel nachempfundenen Kriegsschauplätze ist die Ju 87 B zu alt – ab Ende 1941 flogen die Frontgeschwader fast ausschließlich die bessere D-Version.
Eine Formation Ju 87 auf Feindflug. Es sind B-Versionen, gut erkennbar an der großen kantigen Kanzel und den großen Kühlern. Das Bild zeigt die typischen Möwenflügel und das starre Fahrwerk der Stuka.

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