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Militärkraftwagen Willys Overland 4x4 "Jeep"

Wie alle alliierten Truppen erhielten auch die Briten im Rahmen des Militärhilfeabkommens mit den USA eine große Zahl von Willys Jeeps. Sie setzten dieses unverwüstliche Allzweckfahrzeug ebenso wie die US-Truppen auf jedem Kriegsschauplatz in einer Fülle von Aufgaben ein: Als Kraftwagen für Offiziere und Stabsangehörige, in Kampfeinsätzen als Erkundungsfahrzeug und Truppentransporter. Es gab eine Vielzahl von Umbauten, manche Jeeps wurden nachträglich auch mit Maschinengewehren bewaffnet. Die Engländer verfügten zwar über eine Menge guter geländegängiger Fahrzeuge aus eigener und kanadischer Produktion, aber die Jeeps waren die allgegenwärtigen Arbeitstiere des Heeres. Doch die Briten fanden auch heraus, dass sich der Jeep hervorragend als Kampffahrzeug eignete.Die Geschichte des Jeeps wäre nämlich nicht vollständig erzählt, ließe man die legendären Fahrzeuge des SAS – der britischen Elitetruppe Special Air Service – und ihre nicht minder legendären Einsätze unerwähnt. Die Gründung des SAS geht auf eine Initiative des britischen Captains David Stirling im Jahr 1941 in Nordafrika zurück. Stirling hatte die Idee, kleine unabhängig operierende Einheiten weit hinter den deutschen Linien abzusetzen, um Rommels Flugplätze und Nachschubwege anzugreifen. Als Fortbewegungsmittel wählten Stirlings Männer besonders umgebaute Jeeps. Von den eh schon spartanisch ausgestatteten Fahrzeugen wurde alles demontiert, was überflüssiges Gewicht bedeutete, z.B. die Winschutzscheibe. Sogar einen Großteil der Streben aus dem Kühlergrill sägte man heraus. Anschließend wurden die Jeeps mit weitreichenden Funkgeräten, Anfahrhilfen sowie Treibstoff- und Wasservorräten für lange Strecken in der offenen Wüste ausgerüstet. Man brachte am Kühler auch einen Kondensator an, um Verluste durch verdampfendes Kühlwasser aufzufangen. Als Bewaffnung erhielten die SAS Jeeps bis zu fünf (!) Vickers und Browning MG sowie Unmengen speziell für diesen Zweck aus herkömmlichen, panzerbrechenden und Leuchtspur-Geschossen zusammengestellter Munition. Die Besatzung bestand aus je zwei Mann. Den SAS Teams gelang es allein während der Kämpfe in Nordafrika, vierhundert deutsche Flugzeuge am Boden zu zerstören – von den Schäden am Nachschub ganz zu schweigen. Sie wurden aber später auch in Italien, Frankreich, Belgien und Deutschland eingesetzt. Die Gesamtbilanz während des zweiten Weltkrieges liest sich ähnlich eindrucksvoll: 700 zerstörte Fahrzeuge, 164 zerstörte Eisenbahnverbindungen, sieben zerstörte und 34 zum entgleisen gebrachte Züge, 4800 Gefangene. Insgesamt wurden rund 7800 deutsche Soldaten bei Aktionen des SAS verwundet oder getötet.

In BATTLEFIELD 1942 ist der Jeep das Mittel der Wahl, um zwei Soldaten schnell über eine große Distanz zu befördern. Dabei ist jedoch ein gewisses fahrerisches Talent angesagt, denn wie sein Gegenstück in der Realität erreicht der Willys Jeep im Spiel eine höhere Geschwindigkeit als jedes andere Fahrzeug – Zusammenstöße sollte man daher vermeiden. Da er nicht gepanzert ist, ist der Jeep gegenüber Waffenwirkung jeder Art verwundbar und kann seine Passagiere nicht schützen.

Quellen:

The SAS Jeep Page

www.jeepfreund.de

www.willys-jeep.ch

Sitze: Fünf, im Spiel zwei
Waffen (Standard Jeep): Keine
Klassifikation: Leichtes Allzweckfahrzeug
Versionen:

Der Jeep wurde während des Krieges im wesentlichen in zwei Baureihen hergestellt: Die ersten von 1940 bis 1941 gebauten Fahrzeuge trugen die Serienbezeichnung MA, der größte Teil der Jeeps aber gehörte zur Baureihe MB (1941-1945) mit dem so typischen und unverwechselbaren Kühlergrill. Auch die bei Ford produzierten Fahrzeuge wiesen geringfügige Änderungen auf, die jedoch für Laien nicht auf den ersten Blick erkennbar sind. Die Briten verwendeten für ihre Sonderfahrzeuge Jeeps aller Baureihen. Weitere Informationen siehe unter Fahrzeuge/USA/Williy Overland Jeep.

Versionen im Spiel:
Das in BATTLEFIELD 1942 verfügbare Modell entspricht einem Standard-Willys MB Jeep ohne Bewaffnung, wie er auf allen Kriegsschauplätzen zu finden war. Abgesehen von der Begrenzung der Transportkapazität auf zwei Soldaten ist die Darstellung des Fahrzeugs sehr originalgetreu gelungen. Schade, dass die Spieleentwickler den britischen Truppen für die nordafrikanischen Kriegsschauplätze keine SAS Jeeps gegeben haben – sie würden ganz bestimmt richtig Spaß machen...
Ein typischer Jeep des Special Air Service bei einem Einsatz in Nordafrika. Beachte den Kühlwasserkondensator vorne am Fahrzeug. Das Vickers-Zwillings-MG wurde vom Beifahrer bedient und stammt aus ausgeschlachteten Kampfflugzeugen. Es wurde auf vielen SAS Jeeps verwendet. Der verwegen aussehende Fahrer mit dem Kopftuch ist kein Einzelfall: Die Erfahrungen in der Wüste hatte die SAS Elitekämpfer gelehrt, sich in ihrer Bekleidung an den Einheimischen zu orientieren.

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