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Jagdflugzeug Vought F4U Corsair

Was die Mustang auf dem europäischen Kriegsschauplatz bedeutete, gilt in gleicher Weise für die Vought F4U Corsair im Pazifikkrieg: Mit ihrem Erscheinen im Februar des Jahres 1943 gewannen die USA beinahe schlagartig die Luftüberlegenheit. Die Japaner hatten nichts, was sie diesem überragenden Kampfflugzeug entgegensetzen konnten – außer die meist vergebliche Tapferkeit ihrer Piloten. Die Corsair-Staffeln, die zunächst von den Briten und der US Army von Flugplätzen auf den Pazifikinseln eingesetzt wurden und nach einigen Modifikationen auch von Flugzeugträgern operierten, schossen die bis dahin überlegenen Zero-Jäger der Japaner schneller ab, als diese ihre Männer zu Piloten ausbilden konnten – und das bei einem Minusrekord an Eigenverlusten: bei 2.140 Feindabschüssen gingen nur 189 Corsair verloren. In der Tat war die Corsair eine Maschine der Superlative: Schon als der erste Prototyp 1940 aus der Werkshalle rollte, verfügte er über den stärksten Motor (2000 PS!) und den größten Propeller, die je in einen einsitzigen Jäger eingebaut wurden. Wegen des großen Propellers erhielten die Flügel einen umgekehrten Möwenknick, damit die Propellerblätter genügend Abstand zum Boden hatten, ohne das die Fahrwerksstreben zu lang wurden. Die Corsair, an deren Entwicklung übrigens Igor Sikorsky maßgeblich beteiligt war, erreichte vom Fleck weg eine Geschwindigkeit von 644 km/h – deutlich mehr als jede Feindmaschine zu diesem Zeitpunkt. Diese beeindruckenden Leistungen wurden auf 2450 PS und eine Höchstgeschwindigkeit von 714 km/h gesteigert – dies gepaart mit ihrer Fähigkeit, zwei 907 Kilogramm Bomben oder acht Raketen unter den Tragflächen mitzuführen, machte die Corsair zu einem der kampfstärksten amerikanischen Flugzeuge im 2. Weltkrieg – von den Japanern, gegen die sie hauptsächlich kämpfte, überaus gefürchtet. In den letzten Kriegsmonaten kam ihr noch eine besondere Rolle zu: Corsairs bildeten eine Abwehrschirm um die US-Kriegsschiffe, um Kamikazeflieger rechzeitig abzuschießen. Aber damit war ihre Geschichte noch nicht zu Ende: Die Corsair wurde auch nach dem Kriege weiterentwickelt und zum Beispiel im Koreakrieg als Jagdbomber eingesetzt. Es gab Versionen mit bis zu 3000 PS! 1952 schließlich liefen die letzten von insgesamt 12571 Corsair vom Band.

In BATTLEFIELD 1942 ist die Corsair in der Hand eines geübten Fliegers eine tödliche Waffe – schnell und von großer Feuerkraft. Diese exzellente Maschine ist sowohl im Luftkampf als auch gegen Bodenziele effizient und wirksam. Obwohl sie einige Treffer einstecken kann, sollte jeder Corsair-Pilot aber auf Flak-Geschütze und Flugabwehr-MG achten.

Quellen:

Bill Gunston – Technik und Einsatz der Kampfflugzeuge vom 1. Weltkrieg bis heute

F4U Corsair.com

Besatzung: ein Pilot
Waffen: Je zwei 20mm Bordkanonen oder je drei 12,7mm MG in den äußeren Flügeln, eine 907 Kg Bombe oder zwei 454 Kg Bomben oder acht Raketen, im Spiel Bomben und MG (beides kontrolliert vom Piloten).
Klassifikation: Einsitziger Jäger und Jagdbomber
Versionen:

Das erste Serienmodell der Corsair hatte die Typenbezeichnung F4U-1 und flog erstmals im Juni 1942. Die Maschine hatte einen 2000 PS Doppelsternmotor und je zwei MG im Rumpf und in den Flügeln. Bei der F4U-1A wurde die Motorleistung auf 2250 PS erhöht und die Kabinenhaube vergrößert, um dem Piloten beim Einsatz von Flugzeugträgern aus bessere Sicht zu geben. Diese Flugzeuge hatten im Gegensatz zu den Corsairs, die von Landbasen operierten, vor dem Heckrad einen Fanghaken. Bei der F4U-1B änderte man die Bewaffnung auf je drei MG in den Flügeln, und die F4U-1C hatte vier 20mm Maschinenkanonen. Die F4U-1D hatte wieder sechs 12,7mm MG und erhielt Aufhängungen für Zusatztanks, Bomben und Raketen. Dies wurde bei allen folgenden Typen, die sich hauptsächlich durch die Motorisierung unterscheiden, beibehalten. So wuchs die Motorleistung bei der F4U-4 (die F4U-2 und F4U-3 gingen nie in Produktion) auf 2450 PS. Es gab außerdem mit Kameras ausgestattete Aufklärer und Nachtjäger mit Radar. Auf die Nachkriegsversionen will ich hier nicht eingehen.

Versionen im Spiel:

Das in BATTLEFIELD 1942 verwendete Modell entspricht am ehesten einer Vought F4U-1A. Dafür sprechen die sechs gut sichtbaren MG-Läufe in den Tragflächen und die fehlenden Stationen für Unterflügellasten, die bei den späteren Corsair typisch waren. Die Darstellung ist gut gelungen, auch wenn hier wieder anzumerken ist. Das die Maschine auf Kriegsschauplätzen wie Wake und Midway noch gar nicht zum Einsatz kam. Hier hätten die Spielemacher die zu diesem Zeitpunkt verbreitet im Einsatz befindlichen Grumman Wildcat-Jäger verwenden sollen.

Eine Vought F4U-1A wird auf dem Deck eines Flugzeugträgers startklar gemacht. Unter dem Rumpf trägt die Maschine einen Zusatztank. Die Flügel werden erst kurz vor dem Start heruntergeklappt.

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