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Jagdflugzeug Messerschmitt BF 109

Als sich die erste Messerschmidt BF 109 im Jahre 1935 in die Luft erhob, war sie für ihre Zeit ein revolutionäres Flugzeug. Sie hatte als erste ein einziehbares Fahrwerk und war das erste Ganzmetallflugzeug der Welt. Ihr Feuertaufe erhielt die Messerschmitt BF 109 bereits im spanischen Bürgerkrieg: Hitler hatte zur Unterstützung der Faschisten in Spanien die „Legion Condor“ entsandt, die auch zahlreiche BF 109 einsetzte. Dort wie auch zu Beginn des zweiten Weltkrieges erwies sich dieses legendäre Flugzeug allen gegnerischen Maschinen als überlegen. Dazu trugen vor allem die 20mm Bordkanonen mit ihrer hohen Reichweite und starken Wirkung im Ziel bei. Weitere Pluspunkte waren ihre geringe Größe und ihre exzellenten Flugeigenschaften: Die BF 109 hatte eine sehr gute Beschleunigung, hohe Steigfähigkeit und Wendigkeit. Zudem war sie sturzflugtauglich sowie leicht und billig herzustellen. Nachteilig wirkten sich das schmale Fahrwerk und die schlechte Wirkung der Seitensteuerung bei hohen Geschwindigkeiten aus.Einen ebenbürtigen Gegner fand die BF 109 zuerst 1940 während der Luftschlacht um England in der britischen Spitfire. Hier zeigte sich vor allem, dass ihre Reichweite zu gering war, um die eigenen Kampfflieger bei ihren Einsätzen wirksam zu schützen. Nach und nach verlor die BF 109 ihre Überlegenheit, als weitere hervorragende alliierte Jagdflugzeuge auftauchten, wie die Mustang, die Typhoon, die Thunderbolt und die russische Yak-9. Dennoch – und weil sie während des gesamten Krieges ständig verbessert und weiterentwickelt wurde – blieb die BF 109 bei den gegnerischen Piloten ein gefürchteter Gegner. Einer der berühmtesten deutschen Jagdpiloten, Hans Jochen Marseille, errang über Nordafrika auf einer BF 109 innerhalb nicht einmal eines Jahres 158 Luftsiege und hält mit 17 Abschüssen an einem einzigen Tag einen Rekord. Die BF 109 wurde nicht nur von der deutschen Luftwaffe an allen Fronten in großer Zahl eingesetzt: Die Maschine wurde auch an Verbündete Deutschlands geliefert und flog unter anderem unter finnischer, bulgarischer und kroatischer Flagge. Einige Maschinen gingen auch an Japan, und die Schweiz baute die BF 109 in Lizenz.. Die BF 109 ist zugleich eine der wenigen deutschen Konstruktionen, der auch noch eine lange Nachkriegsgeschichte beschieden war. So flogen in der Tschechoslowakei produzierte Exemplare unter der Typbezeichnung S-199 in den späten 40er und frühen 50er Jahren in der israelischen Luftwaffe, und Spanien baute die BF 109 unter der Bezeichnung Hispano HA-1112 bis 1956 in Lizenz weiter. Insgesamt wurde die Messerschmidt BF 109 damit 21 Jahre lang produziert.

In BATTLEFIELD 1942 beherrscht die Messerschmitt BF 109 den Himmel, wo sie auftaucht. Ob im Luftkampf oder gegen Bodenziele – die schnelle und wendige Maschine ist eine tödliche Kampfmaschine, die keinen Gegner zu fürchten braucht.

Quellen:

Bill Gunston – Technik und Einsatz der Kampfflugzeuge vom 1. Weltkrieg bis heute

Falcons BF 109 Hangar

BF109 Page

 

Besatzung: Ein Pilot
Bewaffnung (BF 109E): Zwei 7,9mm MG in der Flugzeugnase, zwei bis drei 20mm Maschinenkanonen in den Tragflächen und der Propellernabe, Aufhängungen für vier 50 kg Bomben oder eine 250 Kg Bombe, im Spiel: MG und Bomben
Klassifikation: Einsitziges Jagdflugzeug
Versionen:
Der erste BF 109 Prototyp mit der Versionsbezeichnung V-1 flog im September 1935. Die Version A wurde noch vor Produktionsstart unter dem Eindruck der neuen schwer bewaffneten Hawker Hurricane wegen zu schwacher Bewaffnung aufgegeben, so dass die B-Serie die erste BF 109 war, die im Mai 1937 in Großserie ging. Die 109 B hatte einen 670 PS Motor und drei 7,9mm MG über dem Motor und in der Propellernabe. Maschinen dieses Typs flogen im spanischen Bürgerkrieg. Es gab zwei Untertypen: Die B-1 hatte einen starren Zweiblatt-Propeller, die B-2 einen dreiblättrigen Verstellpropeller aus Metall. Die folgende Version C verfügte über einen stärkeren Motor mit Einspritzung und eine verbesserte Bewaffnung aus vier 7,9mm MG über dem Motor und in den Tragflächen (Untertyp C-1) oder anstelle der Flügel-MG zwei 20mm Kanonen (Untertyp C-3). Der Untertyp C-4 hatte eine weitere 20mm Kanone in der Propellernabe. Die folgende D-Serie hatte wieder den Vergasermotor. Sie entsprach abgesehen von einigen Detailänderungen weitgehend der C-1 und wurde in größeren Stückzahlen in die Schweiz exportiert. Einige D-Exemplare erhielten erstmals einen Daimler-Benz DB 600 Motor. Im Januar 1939 wurde die E-Version eingeführt. Sie hatte einen Motor mit 1100 PS, der auf einen Dreiblatt-Verstellpropeller wirkte und die Flugleistungen drastisch verbesserte. Der neue Daimler-Benz Motor machte einige Veränderungen an der Flugzeugnase notwendig (vor allem Kühleinlässe), die der 109 E ihr typisch buckeliges Aussehen geben. Sie hatte die gleiche Bewaffnung wie die C-4 und besaß Aufhängungen für Bombenlasten. Von der „Emil“ genannten E-Serie gab es zahlreiche Untertypen: Die E-3 war der meistgebaute Untertyp und hatte eine verbesserte Panzerung sowie einen 1175 PS Motor – einige von ihnen waren außerdem für den Flugzeugträger „Graf Zeppelin“ vorgesehen und besaßen Fanghaken und Katapultstarteinrichtungen. Sie wurden dann als BF 109 T bezeichnet. Die E-5 und E-6 waren Aufklärer mit reduzierter Bewaffnung, und die E-7 war ein Langstreckenjäger und Jagdbomber mit Aufhängungen für Zusatztanks und Bomben. Anfang 1941 begann die Serienfertigung der aerodynamisch optimierten F-Version. Sie hatte runde Tragflächenenden und eine erhöhte Spannweite. Auch kam sie ohne die bis dahin typischen Leitwerkstreben aus. Die beiden Flügel-Kanonen entfielen, dafür gab es wieder eine 20mm Kanone in der Propellernabe. Auch hier sollen nur die wichtigsten Untertypen erwähnt sein: die F-2 besaß eine noch einmal verstärkte Panzerung und erstmals einen 1350 PS starken DB Motor. Für diesen Typ waren zahlreiche Zurüstsätze verfügbar, u.a. zusätzliche schwere MG in Unterflügelbehältern. Im Mai 1942 wurde die Serienfertigung auf die Version G umgestellt, von den Piloten meist nur „Gustav“ genannt. Sie sollte die meistgebaute Version werden – 70 Prozent aller BF 109 waren G-Modelle. Die „Gustav“ besaß ursprünglich eine Druckkabine, die aber bei einigen Untertypen wieder entfernt wurde. Außerdem verfügte sie über ein verstärktes Fahrwerk und einen 1475 PS Motor. Die 7,9mm MG über dem Motor wurden ab dem Untertyp G-5 durch 13mm MG ersetzt, und durch die Propellernabe schoss eine 20mm Kanone. Auch hier gab es wieder viele Untertypen und Rüstsätze. Bedeutendster und meistgebauter Untertyp war die G-6 (Produktion ab Februar 1943), die durch ihre markanten „Beulen“ an der Flugzeugnase und den Flügeln gut zu erkennen ist. Sie wurden notwendig, um Platz für die größeren 13mm MG und die vergrößerten Reifen zu schaffen. Die G-10 waren umgebaute G-Modelle anderer Untertypen, die man mit einer neuen Cockpithaube, einem 1800 PS Motor und aerodynamischen Verbesserungen aufgewertet hatte. Sie besaßen teilweise eine 30mm Kanone anstelle der 20mm Kanone in der Propellernabe. Die BF 109 H war ein schneller Höhenjäger, dessen einzelne Untertypen allerdings meist nicht in die Fertigung gingen. Es gab nur vereinzelte Exemplare. Aus der G-10 wurde schließlich die BF 109 K entwickelt, die wohl beste BF 109: Sie war aerodynamisch noch einmal optimiert worden, hatte ein einziehbares Heckrad, eine Blindflugeinrichtung und vieles mehr. Standardmäßig war eine 30mm Kanone in der Propellernabe eingebaut. Von der K gelangte allerdings nur der Untertyp K-4 in die Produktion – 856 davon wurden bis Ende 1944 gebaut. Insgesamt wurden bis Kriegsende rund 30000 Messerschmitt BF 109 produziert. Hinzu kommen weitere rund 5000 Nachkriegsexemplare.
Versionen im Spiel:
Das in BATTLEFIELD 1942 verwendete Spielmodell soll eine BF 109 E darstellen und entspricht diesem Typ tatsächlich ganz gut. Dafür sprechen die rechteckigen Tragflächenenden, die Leitwerksstreben und die bucklige Motorverkleidung. Die E ist vor allem auf den nordafrikanischen Kriegsschauplätzen richtig eingesetzt, ist hier aber leider ohne die übliche Tropenausrüstung dargestellt. Auf den späteren europäischen Kriegsschauplätzen (z.B. Bocage) ist die „Emil“ jedoch falsch platziert. Hier hätte eine G-Version besser gepasst.
Eine Messerschmitt BF 109 E in der Tropenausführung, wie sie vor allem in Nordafrika zum Einsatz kam.

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