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Nice to have...
Hier sollen eine Reihe von Fahrzeugen und Flugzeugen vorgestellt werden, die von den Briten im zweiten Weltkrieg in großer Zahl eingesetzt wurden, aber in BATTLEFIELD 1942 leider keine Berücksichtigung fanden. Das Spiel vermittelt den Eindruck, als hätten die Briten ausschließlich amerikanische Ausrüstung verwendet. Tatsächlich aber verwendeten sie viele Eigenkonstruktionen, auch wenn durch die riesigen Waffenlieferungen der USA der Anteil an US-Gerät mit Fortdauer des Krieges stieg. Besonders aber während des Krieges in Nordafrika von 1940 bis 1943 hatten die Briten abgesehen von der letzten Phase nur ihr eigenes Gerät zur Verfügung – was im Spiel völlig missachtet wird. Nachfolgend darum hier einige berühmte britische Konstruktionen.
Infanterie-Kampfpanzer MK. II "Matilda II"
Dieser zwar langsame, aber schwer gepanzerte Kampfpanzer kam vor allem in Nordafrika zum Einsatz, wo sich so mancher deutsche oder italienische Kanonier die Zähne daran ausbiss: Nur die berühmte „88“ war zunächst in der Lage, die 80mm starke Frontplatte des Matilda auf größere Distanz zu durchschlagen. Matildas hielten Treffer aus, die jeden anderen Panzer dieser Zeit zerstört hätten. Erst als die deutschen Truppen über eine größere Anzahl stärkerer Fahrzeuge wie dem Panzer IV mit der langen 75mm Kanone oder gar dem Tiger verfügten, geriet der Matilda ins Hintertreffen. Zwar war der Matilda noch immer eindrucksvoll gepanzert, aber seine 40mm Kanone war zu schwach geworden, um mit den gegnerischen Panzern mitzuhalten. Sein Turm war zu klein, um ein größeres Geschütz einzubauen, und so wurde der Matilda, nachdem die amerikanischen Grant und Sherman-Panzer in größerer Zahl zur Verfügung standen, allmählich aus dem Frontdienst zurückgezogen. Lediglich in Südostasien waren einige Matildas in britischen und australischen Diensten noch bis Kriegsende im Einsatz, wo der Panzer seine Stärken in der direkten Infanterie-Unterstützung weiterhin zeigen konnte. Eine Anzahl Matildas standen auch in Diensten der Roten Armee und wurden an der Ostfront eingesetzt. Der Matilda passt hervorragend in die Wüsten-Kriegsschauplätze in BATTLEFIELD 1942, vor allem Battleaxe und Tobruk, wo er den M10 Panzer ersetzen sollte.
Infanterie-Kampfpanzer MK. III "Valentine"
Kein anderer britischer Kampfpanzer wurde in so großen Stückzahlen gebaut: Zu den 6855 in Großbritannien produzierten Fahrzeugen kamen noch einmal 1410 aus Kanada. Die Sowjetunion erhielt davon fast 3800 Stück im Rahmen der alliierten Waffenhilfe und setzte sie an der Ostfront gegen die Deutschen ein. Der Valentine war wie der Matilda gut gepanzert, aber langsam und spätestens ab 1942 mit seiner 40mm Kanone zu schwach bewaffnet. Dennoch setzten die Briten dieses überaus zuverlässige, vielseitige und robuste Fahrzeug zunächst in Nordafrika, bis Kriegsende dann an allen Fronten als Infanterieunterstützungspanzer ein. Denn anders als beim Matilda war das Fahrgestell auch zur Aufnahme eines größeren Turms geeignet. So erhielten später gebaute Valentines zunächst eine 57mm Kanone, ab dem Frühjahr 1943 schließlich eine 75mm Kanone. Die Robustheit des Valentine machte ihn zu einer idealen Basis für Pionier-Sonderfahrzeuge wie Minenräumer, Brückenleger, Flammenwerfer, Schwimm- und Bergepanzer. Auch zwei Selbstfahrlafetten entstanden auf der Basis des Valentine, von denen wir eine hier noch vorstellen werden. Der Valentine sollte zusammen mit dem Crusader (s.u.) die Sherman-Panzer in den BATTLEFIELD 1942-Maps Battleaxe, Tobruk und Gazala ersetzen. Er könnte auch in den Road to Rome-Maps Verwendung finden.
Kreuzer-Kampfpanzer MK. VI "Crusader"
Die Briten unterschieden bei ihren Kampfpanzerkonstruktionen zwischen Infantry Tanks und Cruiser Tanks. Während die ersteren zur direkten Infanterie-Unterstützung gedacht und darum langsam und schwer gepanzert waren, sollten die Cruiser Tanks leicht und schnell genug sein für schnelle Vorstöße. Das hohe Tempo sollte den schwachen Panzerschutz ausgleichen – ein Konzept, das in der Realität der Panzergefechte in der Wüste Nordafrikas nicht aufging. Der Crusader ist der bekannteste der „Cruisers“. Die Briten setzten ihn seit 1941 gegen die Deutschen in großer Zahl in Nordafrika ein. Die mit Crusader ausgestatteten Einheiten erlitten zunächst hohe Verluste, aber nach den Erfahrungen im Kampf verbesserte man den Panzer nach und nach, bis mit dem Crusader MK III (Bild) ein brauchbarer Kampfpanzer entstanden war. Man hatte die Panzerung verstärkt und vor allem die schwache 40mm Kanone gegen eine 57mm Kanone ersetzt, mit der er nun eine gute Chance gegen alle deutschen Kampfpanzer mit Ausnahme des Tigers hatte – von denen Rommel aber eh nur eine Handvoll hatte. An der Seite der amerikanischen Shermans trugen die Crusader zum Erfolg der 8. Armee bei El Alamein bei, der die Wende im Wüstenkrieg einleitete. In BATTLEFIELD sollte der Crusader die Sherman-Panzer in den Maps Battleaxe, Tobruk und Gazala ersetzen sowie in El Alamein ergänzen.
Infanterie-Kampfpanzer MK. IV "Churchill"
Dieser rund 40 Tonnen schwere Koloss war einer der schwersten und größten britischen Kampfpanzer - und einer der langsamsten. Maximal 13 km/h schaffte der Churchill - dies allerdings auch in jedem Gelände: Er war dafür konstruiert worden, auch extrem unwegsames Gebiet, breite Gräben und Hindernisse zu überwinden, vor denen normale Panzer scheitern würden. Mit einer Panzerung von maximal 102mm war er ähnlich gut geschützt wie ein deutscher Tiger-Panzer. Durch seine Beschussfestigkeit, große Munitionskapazität und seine Vielseitigkeit war er einer der wichtigsten britischen Kampfpanzer des 2. Weltkrieges. Er wurde bis Kriegsende mit großem Erfolg vor allem in Europa, aber auch in Nordafrika z.B. während des Tunesien-Feldzuges eingesetzt. Und das, obwohl man 1943 die Produktion nach zweijähriger Bauzeit schon wieder einstellen wollte, weil das Fahrzeug als veraltet galt. Doch die guten Leistungen der Churchills an der Front führten dazu, dass der Panzer bis Kriegsende weitergebaut und ständig verbessert wurde. Die betraf vor allem die Bewaffnung: Hatten die ersten Churchills 1941 noch die 40mm Zweipfünder Kanone, so wurde ab 1942 die 57mm Sechspfünder Kanone eingebaut, und schließlich ab 1943 eine 75mm Kanone (Churchill MK. VII, Bild), die neben panzerbrechenden Granaten auch Sprenggranaten verschießen konnte. Einige Churchills wurden als Sturmpanzer verwendet und waren mit einer 95mm Haubitze bewaffnet. Eine andere bekannte Abart war der Churchill Crocodile, der anstelle des MG in der Panzerwanne einen Flammenwerfer eingebaut hatte. Der Flammstoff wurde in einem absprengbaren Anhänger hinter dem Panzer her gezogen. Es gab darüber hinaus eine Unmenge an Spezialfahrzeugen auf der Basis des Churchill vor allem für Pionierregimenter, z.B. Brückenleger, Minenräumer, Ladungswerfer und Bergepanzer. Der Churchill sollte in Battlefield 1942 vor allem in der Map Market Garden und in den Road to Rome Maps einen Teil der Shermans ersetzen oder ergänzen.
Panzerhaubitze MK. I "Bishop"
Die Deutschen setzten 1941 in Nordafrika mit großem Erfolg Artillerie-Selbstfahrlafetten wie die "Bison" zur Infanterieunterstützung ein. Das Oberkommando der britischen 8. Armee forderte daraufhin die rasche Entwicklung einer ebensolchen Waffe auf der Basis eines Kampfpanzers. Dafür kam eigentlich nur der Valentine in Frage. Die Konstrukteure bauten einen starren, nicht drehbaren Turm darauf und montierten darin eine 25-Pfünder Haubitze. Der Turm hatte einen oben geschlossenen Kampfraum, war aber an der Rückseite komplett zu öffnen. Nach einigen Änderungen am Entwurf wurde der „Bishop“, wie diese erste britische Panzerhaubitze genannt wurde, im November 1941 in die Fertigung gegeben. Es wurden insgesamt nur rund 130 Stück gebaut, da ab September 1942 die amerikanische M7 Priest zur Verfügung stand, die dem „Bishop“ – der ja nur eine Notlösung war – deutlich überlegen war. Trotz der ihrer Mängel setzten die Briten ihre Bishops mit einigem Erfolg in den Wüstengefechten ein – als Sturmpanzer und für indirektes Feuer. Die Bishops blieben neben dem M7 Priest bis zum Ende des Wüstenkrieges 1943 im Einsatz, danach wurden sie für Ausbildungszwecke verwendet. In BATTLEFIELD 1942 sollte der Bishop den M7 Priest in den Maps Gazala und Tobruk ersetzen und in El Alamein ergänzen. In Battleaxe verfügte die britische Armee noch über gar keine Panzerartillerie.
Bren Universal Carrier
Dieses kleine, schnelle und leicht gepanzerte Kettenfahrzeug wurde 1936 in Großbritannien entwickelt und ab 1938 als erster gepanzerter Mannschaftstransportwagen für die Infanterie in die britischen, australischen, kanadischen und neuseeländischen Streitkräfte eingeführt. Der Bren Carrier wurde auch in allen diesen Ländern gebaut, war standardmäßig mit einem Bren MG bewaffnet und hatte Platz für neun Soldaten samt Ausrüstung. Er erwies sich als mindestens so vielseitig wie die amerikainsche M3 Halbkette und wurde neben seiner eigentlichen Aufgabe als Truppentransporter für die motorisierten Infanterieeinheiten auch als Zugmittel für leichtere Geschütze, als gepanzertes Sanitätsfahrzeug, als Waffenträger (u.a. für Mörser, Flammenwerfer, leichte Pak, leichte Flak) und auch als Pionier-, Beobachtungs- oder Führungspanzer verwendet. Insgesamt wurden rund 40000 Universal Carrier hergestellt und während des gesamten Krieges an allen Fronten eingesetzt. Bis Ende der 50er Jahre befanden sich die Universal Carrier noch im Truppengebrauch. Besonders interessant ist das Lenksystem des Universal Carriers: Der Fahrer steuerte nicht über Lenkhebel sondern mit einem Lenkrad. Beim Drehen dieses Lankrades wurde zunächst nur das jeweils kurveninnere vordere Laufrollenpaar seitlich um 8-10 cm nach außen verschoben, was für leichte Richtungsänderungen insbesondere bei schnellerer Fahrt durchaus reichte. Erst beim weiteren Einschlagen trat die jeweils kurveninnere Lenkbremse zusätzlich in Funktion. In BATTLEFIELD 1942 sollte der Universal Carrier die M3 Halbketten auf allen Maps mit britischen Truppen ersetzten.
Jagdbomber Bristol 156 "Beaufighter"
Die Bristol Beaufighter, von seinen Besatzungen oft nur kurz „Beau“ genannt, war ein stumpfnasiges fliegendes Schlachtschiff, das sowohl als Jäger und Nachtjäger gegen Flugzeuge als auch als Schlachtflugzeug gegen Bodenziele und als Torpedobomber gegen Seeziele überaus erfolgreich war. Der Beaufighter war schnell, erstaunlich wendig und gut gepanzert. In der Jägerversion (siehe Foto) bestand die Bewaffnung aus nicht weniger als vier 20mm Kanonen im Bug und sechs 7,62mm MG in den Flügeln. Außerdem gab es noch ein nach hinten feuerndes MG für den Bordschützen. In der Bomberversion fielen die Flügel-MG weg, dafür konnte die Maschine mit einem Torpedo, Bomben und Raketen bestückt werden. Beaufighter werden von Experten heute als eines der kriegsentscheidenden Flugzeuge angesehen. Sie kämpften ab 1940 an allen Fronten und waren bei ihren Feinden überaus gefürchtet. Die Japaner nannten die Beaufighter wegen ihrer leisen Motoren den „flüsternden Tod“. In BATTLEFIELD 1942 sollte die Bristol Beaufighter in den Wüsten-Maps die Spitfires (z.B. in El Alamein) ergänzen und die B-17 Flying Fortress ersetzen.
Mittlerer Bomber Boston Havoc I-III
Die Boston Havoc war die britische Abart des US-Kampfflugzeuges Douglas DB-7, das im Jahr 1938 seinen Erstflug hatte. Dieses Flugzeug gilt heute als eine der wegweisenden Konstruktionen der Luftfahrtgeschichte. Es unter anderem war das erste Militärflugzeug, das ein Bugrad verwendete und galt wegen seiner technischen Komplexität als "heißer Ofen". Mit den beiden 1200 bis 1700 PS starken Sternmotoren erreichte die Boston Havoc bist zu 565 km/h. Die Maschinen erwiesen sich als überaus vielseitig und kampfstark. Einige wurden als Nachtjäger umgebaut, andere legten Seeminen aus; ihre Paraderolle aber fand die Havoc als "Intruder": Als schnelle, schwer bewaffnete Bomber drangen sie oft tief auf feindliches Gebiets vor und flogen Präzisionsangriffe in geringer Höhe. Je nach Verwendung waren die Havocs unterschiedlich bewaffnet. Manche Kampfbomber hatten bis zu 12 MG im Bug oder vier 20mm Kanonen unter dem Rumpf, die Bombenlast lag bei 908 Kg. Havocs wurden von einigen Bomberstaffeln der Royal Air Force, aber auch von Staffeln der Commonwealth-Länder über Europa, im Mittelmeerraum und im nahen Osten sowie in Nordafrika eingesetzt. Die Piloten der südafrikanischen Bomberstaffeln nannten ihre Angriffe auf deutsche Nachschublinien und Flugplätze in Nord Afrika scherzhaft "Boston Tea Parties". Insgesamt 7385 Douglas DB-7 wurden gebaut, 3125 davon wurden an die Sowjetunion geliefert. In BATTLEFIELD 1942 sollte die Havoc die B-17 in allen Maps mit britischen Truppen ersetzen
Jagdflugzeug Hawker Hurricane
Bis weit in das Jahr 1941 hinein stellte die Hurricane die größte Zahl der Flugzeuge der Royal Air Force. Fast doppelt so viele von ihnen wie Spitfires nahmen an der Luftschlacht um England teil. Obwohl den deutschen Jägern in fast allen Leistungsmerkmalen unterlegen, behaupteten die überaus wendigen Maschinen sich gut und holten mit ihrer gewaltigen Bewaffnung eine große Zahl deutscher Bomber herunter. Acht bis zwölf (!) MG oder vier 20mm Kanonen waren in den Tragflächen untergebracht – eine verheerende Feuerkraft für ein so kleines und leichtes Flugzeug. Es gab auch eine Version mit zwei 40mm Vickers Kanonen, die bei den Deutschen in Nordafrika bald als Panzerknacker gefürchtet waren. Hurricanes wurden in Europa, Fernost, Afrika und allen anderen Kriegsschauplätzen als Jäger und Erdkampfflugzeug eingesetzt. Es gab auch Katapultstart- und Flugzeugträgerversionen. Sie hatten entscheidenden Anteil an vielen Geleitzugschlachten, vor allem bei der Versorgung der Insel Malta. Insgesamt wurden in Großbritannien 12780 und in Kanada 1451 Hurricanes gebaut. In BATTLEFIELD 1942 sollte die Hurricane einen Teil der Spitfires ersetzen.

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