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Sturzkampfbomber Aichi D3A1 "Val"

Die Aichi D3A flog zum ersten Mal im Jahre 1936 und wurde unter der heimlichen Beratung des deutschen Flugzeugkonstrukteurs Ernst Heinkel entwickelt. Seine ersten Kampfeinsätze erlebte dieser vor allem für den Start von Flugzeugträgern konzipierte Sturzkampfbomber mit dem markanten starren Fahrwerk im japanisch-chinesischen Krieg 1940. Hier zeigte sich bereits die außerordentliche Kampfkraft und Manövrierfähigkeit der Maschine: Mit einer Trefferquote von deutlich über 80 Prozent und hervorragenden Erdkampfeigenschaften selbst nach dem Bombenabwurf wurde die Aichi D3A schnell zum Schrecken der gegnerischen Soldaten. Die Amerikaner lernten die Aichi D3A zum ersten Mal im Dezember 1941 kennen, als ganze Schwärme davon mit Bomben und Torpedos ausgestattet über die in Pearl Harbour stationierte US-Pazifikflotte herfielen und zahlreiche Schiffe zerstörten. Bald darauf lehrte die „Val“, wie sie von den Alliierten inzwischen genannt wurde, auch der britischen Marine das fürchten, als Maschinen dieses Typs unter anderem im Indischen Ozean vor Ceylon die Kreuzer HMS Dorsetshire und HMS Cornwall sowie den Flugzeugträger HMS Hermes versenkten – nur drei von einer langen Liste alliierter Schiffe, die von der Val im 2. Weltkrieg vernichtet wurden. Die Wende in der Erfolgsgeschichte der Aichi D3A kam 1942 mit den Trägerschlachten um Midway und die Salomonen-Inseln. Die Japaner verloren in den heftigen Kämpfen nicht nur eine Reihe von Flugzeugträgern, sondern mit ihnen auch zahlreiche Aichi D3A und – was am schwersten wog – viele der erfahrenen und gut ausgebildeten Besatzungen. Viele „Val“ gingen auf das Konto der neuen, schnellen und stark bewaffneten alliierten Jäger. In der Folge sank die Trefferquote der Val auf zehn Prozent herab – entsprechend verlor sie an Schrecken und Bedeutung. Außerdem waren nun neue, bessere Flugzeuge verfügbar wie die Yokosuka Suisei und die Nakajima Tenzan, so dass die verbliebenen Aichi D3A auf kleinere Begleitflugzeugträger und Landbasen verlegt wurden. Einige wurden auch zu Trainingsflugzeugen umgebaut. Die letzten Aichi D3A Val wurden Ende 1945 bei Kamikaze-Angriffen verheizt – ohne größeren Schaden anzurichten.

In BATTLEFIELD 1942 ist die Aichi D3A Val in der Hand eines geübten Piloten eine gefährliche Waffe sowohl im Kampf gegen Landziele als auch gegen Schiffe. Mit Bomben erreicht sie eine verheerende Wirkung gegen Panzer, Fahrzeuge und Truppen, mit Torpedos versehen müssen sich selbst große Kampfschiffe vor ihr in Acht nehmen. Ihre Bordkanonen können im Tiefflug Soldaten, Geschütze und Fahrzeuge zerstören. Aufgrund ihrer niedrigen Geschwindigkeit sollte sie sich aber vor den wendigeren gegnerischen Jagdflugzeugen hüten. Das Abwehr MG in der hinteren Kanzel ist im Luftkampf nur von begrenztem Wert.

Quellen:

Bill Gunston – Technik und Einsatz der Kampfflugzeuge vom 1. Weltkrieg bis heute

George Bruce – Seeschlachten des 20. Jahrhunderts

Franz Kurowski – Auf allen Meeren

Japanische Luftstreitkräfte

 

Besatzung: Zwei: Pilot (Pos. 1) und MG-Schütze (Pos. 2)
Waffen (D3A1): Zwei 7,7mm MG in den Tragflächen, ein 7,7mm MG im hinteren Cockpit, eine 250 Kg Bombe unter dem Rumpf und zwei 30 Kg Bomben unter den Flügeln oder ein Torpedo unter dem Rumpf, Im Spiel zwei Bomben unter den Flügeln oder ein Torpedo unter dem Rumpf und Flügel-MG (kontrolliert von Pos. 1), ein MG im hinteren Cockpit (kontrolliert von Pos. 2).
Klassifikation: Trägergestützter Sturzkampfbomber
Versionen:
Die Aichi D3A wurde von Beginn an als Trägerflugzeug konzipiert. Es war das erste japanische Kriegsflugzeug in der Auslegung eines Tiefdeckers in Ganzmetallbauweise. Während ihrer Serien-Bauzeit von 1938 bis 1944 wurden im wesentlichen zwei verschiedene Varianten produziert: Die erste war die Aichi D3A1, die einen 1090 PS starken Mitsubishi-Motor hatte und damit ca. 390 km/h erreichte. 1941 wurde die Serienproduktion auf die etwas stromlinienförmigere Aichi D3A2 umgestellt, die einen auf 1215 PS verstärkten Motor hatte. Sie erreichte 450 km/h und konnte statt der beiden 30 Kg Bomben zwei 60 Kg Bomben mitnehmen. Vor allem aber hatte die A2 eine höhere Reichweite, da nach dem Verlust der wichtigsten Träger immer mehr japanische Flugzeuge von Landbasen starten mussten. Gegen Ende des Krieges wurden einige Aichi D3A als Trainingsflugzeug oder Kamikazebomber umgebaut. Nakajima entwickelte auch noch eine Version mit einziehbarem Fahrwerk, die D3N1, die aber nicht gebaut wurde. Insgesamt liefen 478 D3A1 und 816 D3A2 bei Aichi vom Band.
Versionen im Spiel:
Das in BATTLEFIELD 1942 dargestellte Spielmodell soll einer Aichi D3A1 entsprechen. Tatsächlich kommt das Modell dieser Version recht nahe, wofür vor allem das kantige Cockpit und die deutlich abgesetzte Motorverkleidung spricht. Die D3A2 ist hier deutlich windschlüpfriger. Das Modell ist – abgesehen von der Bombenlast - recht gut umgesetzt und kam auf den im Spiel nachempfunden Kriegsschauplätzen auch tatsächlich zum Einsatz – auf Iwo Jima allerdings wohl eher als Kamikazebomber, denn zu diesem Zeitpunkt war die große Zeit der Val schon vorbei.
Eine Aichi D3A1 Val hebt 1942 im Indischen Ozean unter dem Beifall der Flugdeckmannschaft vom Flugzeugträger “Zuikako“ ab. Maschinen dieses Typs versenkten kurz darauf mehrere britische Kriegschiffe vor Ceylon.

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